Vorgehensweise der Methode System- oder Familienaufstellungen:
Es gibt einen Aufsteller mit seinem Thema. Dieser stellt aus einer Gruppe von Menschen seinen Konflikt auf.
Er wählt jeweils einen Stellvertreter für sich selbst und für die anderen Personen, die an dem Thema beteiligt sind. Es kann auch jemand stellvertretend für ein Thema stehen.
Der Aufsteller positioniert dann die einzelnen Stellvertreter im Raum so zu einander, wie er es aus seinem inneren Gefühl spürt, dass sie in Beziehung zueinander stehen. Dabei sind Blickrichtung und Anordnung der aufgestellten Personen schon oft aussagekräftig, ohne dass dabei irgendwie gesprochen werden muss.
Nun spüren sich die Stellvertreter in die Situation ein und es kann durch Fragen des Aufstellungsleiters, das System hinterfragt und dadurch transparent gemacht werden. Aus dieser Aufstellung eröffnen sich für den Aufsteller (und den Zuschauer) erstaunliche Erkenntnisse, die bisher unbewusst waren und jetzt mit dem Verstand verknüpft werden können.
Genau hierin liegt der Sinn der Aufstellungen und die große Möglichkeit sein eigenes Potential intensiver zu nutzen. Diese Methode bringt innere Muster, versteckte Glaubenssätze und alte Verletzungen an die Oberfläche, die uns blockieren und die uns durch den Verstand nicht zugänglich waren. Wenn wir ein Problem oder ein behinderndes Muster erkannt haben, können wir es leicht positiv verändern.
Ich arbeite bei meinem Coaching nicht mit Menschen als Stellvertreter, sondern mit Playmobil-Figuren. Dabei stellt der Klient für sein Thema und die dazugehörigen Personen Playmobil-Figuren als Stellvertreter auf. Das System funktioniert genauso. Aus meiner Sicht hat es sogar den Vorteil, das immer die Anteile des Klienten die Sichtweise der Stellvertreter benennen müssen. Es sind keine anderen Menschen beteiligt, die natürlich immer durch ihre innere, individuelle Sichtweise und Ausdrucksform einen Einfluss auf das Thema haben.
Probieren Sie es doch einmal selbst. Experimentieren Sie einfach mal mit dieser Methode! Wenn sie alleine arbeiten, müssen sie sich in alle aufgestellten Personen hineinversetzen und die jeweilige Antwort für den anderen geben. Es funktioniert! Vertrauen sie einfach ihrem Gefühl.
Also los geht´s!
Benutzen sie zum Beispiel einfach Schachfiguren.
Welches Thema könnte es sein?
Der Streit mit einer Freundin.
Das störende Verhalten des Kindes
Eine Situation die im Büro nervt.
Stellen sie nun die Situation auf mit den Schachfiguren auf (z.B. einem Tisch) auf.
Merken sie sich genau, welche Figur für wen und für was steht.
Jetzt fragen sie sich selbst: Wie möchte ich das Problem verändert haben?
Es geht bei der Aufstellung immer um die Lösung. Daher sollten sie sich folgende Fragen stellen:
Welches Ziel verfolge ich?
Wie wäre die Situation für mich besser?
Wie will ich mich in der Situation fühlen?
Wie soll sich der andere verhalten?
Woran hindert mich die Person .
Woran hindere ich eine andere Person?
Was genau stört mich an dem Verhalten.
Was stört die anderen an meinem Verhalten?
Was hat die Person mit meinem Ziel zu tun?
Wer kann mir helfen?
Welche inneren Widersprüche habe ich?
Was müsste für einen Kompromiss getan werden?
Wer braucht mehr Respekt und Anerkennung?
Stellen sie einfach die Fragen und achten darauf, was ihnen als erstes an Bemerkungen oder Antworten in den Kopf kommt. Was fühlt sich stimmig an.
Zum Schluss fragen sie sich:
Was hat sich durch die Aufstellung gezeigt?
Welchen Zusammenhänge wurden mir deutlich.
Welche Erkenntnisse hat es mir gebracht?
Viel Spaß und erkenntnisreiche Einsichten!
Herzlichst Sigrid Schulte